TV Hersfeld unterliegt Hünfeld mit 19:32

TVH kommt auf keinen grünen Zweig

Herbe Pleite im Derby zum Saisonauftakt: Handball-Landesligist TV Hersfeld unterlag dem Hünfelder SV am Samstag mit 19:32. Bereits zur Pause lagen die Turner mit 7:16 im Rückstand.
Bad Hersfeld – Die Messe in diesem Duell war schnell gelsen. Vor rund 230 Zuschauern in der Bad Hersfelder Geistalhalle – maximal waren 250 zugelassen – versiebten die Hersfelder in der ersten Hälfte schon so viele Chancen völlig frei, dass der Gast kaum Mühe hatte und nach einer Viertelstunde durch schnelle Konter mit 8:2 in Front lag.
Bis zur Pause wurde der Vorsprung auf neun Tore (7:16) ausgebaut. Die Entscheidung war da bereits gefallen, von einem Angriff war da kaum etwas zu sehen. Gleich zu Beginn war es Andreas Krause, der am stärksten Hünfelder, Yannik Voß, scheiterte. Hersfelds Rückraumschütze, der vor der großen Coronapause in jedem Spiel für fast zehn Tore gut war, enttäuschte genauso wie die anderen Stammkräfte beim TVH wie Philipp Koch, Mark Petersen oder Hristijan Remenski.
Bis auf einen Treffer in der ersten Halbzeit per Siebenmeter gelang ihm rein gar nichts. Bei zwei weiteren Strafwürfen des Rückraumschützen war Yannik Voß der Sieger. Aber Krause war nicht der einzige, der an dem Hünfelder Keeper scheiterte. An Voß bissen sich auch seine Mitspieler die Zähne aus. Ein- ums andere mal scheiterten sie an ihm.
Die Tempogegenstöße dagegen saßen – Hünfeld brauchte sich noch nicht einmal richtig anzustrengen. Sie degradierten bei ihren ersten und zweiten Wellen bei Kontern die Hersfelder Abwehr zu Slalomstangen. Insbesondere die beiden stärksten Torschützen, Lennert Sitzmann und Alexander Schott, trafen wie sie wollten. Die beiden waren jeweils neunmal erfolgeich. Hersfelds Niklas Kürten machte keiner einen Vorwurf, das Nachwuchstalent zwischen den Pfosten hielt, was zu halten war. Christian Weiß war zum Schluss genauso bedient, wie alle anderen Fans in der Halle auch. „Wir haben heute einen fürchterlich gebrauchten Tag erwischt“, fasste der Trainer die schwache Leistung seiner Mannschaft zusammen. „Da gibt es nichts zu beschönigen.“ Bis auf wenige Ausnahmen hinkten alle ihrer Normalform weit hinterher. Eine Ausnahme war beispielsweise Jonas Rübenstahl, der aus dem Rückraum sporadisch für gute Einzelaktionen sorgte und insgesamt sieben Tore warf. Auch der fünffache Torschütze Lukas Berger oder Julian Thole auf Linksaußen konnten für das ein oder andere Ausrufezeichen sorgen, ohne das dies aber Auswirkungen auf den Spielverlauf gehabt hätte. Auch in Hälfte zwei konnten die Gastgeber den Rückstand nicht verkürzen. Die Hünfelder konnten es sich schlussendlich sogar leisten, einen ihrer stärksten Akteure, Felix Kircher, in der zweiten Hälfte auf der Bank zu lassen. Der Rückraumspieler zog sich bei einem Zusammenprall mit Andy Krause eine Platzwunde am Kopf zu.

TV Hersfeld: Kürten/Wasem - B. Krause 1, Rübenstahl 7, Förtsch 1, Remenski 1, Koch, Petersen, Becker, Wiegel 1, A. Krause 1/1, Thole 2/1, Kromm, Berger 5

Hünfelder SV: Voß/Krätzig - Sitzmann 9, Sauer 4/2, F. Rehberg 1, Bachus 1, Schott 9, Gute 4, Aha, Kircher 3, Möller1

SR: Niemann/Schetzkens, Z: 230, Zeitstrafen: 10/4

 

Stimmen zum Handball-Derby Hünfeld - Hersfeld

Stimmen zum Handball-Derby Hünfeld - Hersfeld

Die Handballer des TV Hersfeld haben 14 Tage Pause bis zum nächsten Landesligaspiel. Am 13. November kommt Körle/Guxhagen in die Geistalhalle. Reicht die Zeit, um Defizite aufzuarbeiten?
Bad Hersfeld - Christian Weiß nahm nach dem Abpfiff des Derbys gegen den Hünfelder SV (19:32) kein Blatt vor den Mund. „Dass wir heute einen schweren Gegner hatten, war uns allen klar. Wir sind auch als Außenseiter in die Partie gegangen“, sagte der Coach. Dann macht er eine kurze Pause, um tief Luft zu holen.
„Nichtsdestotrotz darf man mit so einer Einstellung nicht in die Partie gehen. Die Mannschaft war nicht in der Lage, die einfachsten Sachen umzusetzen“, übte er deutlich Kritik. Und so sei die Niederlage völlig verdient „Sogar in der Höhe“, fügte er an. Sein Team sei nicht in der Lage gewesen, in die Spur zu finden. „Das mannschaftliche Kollektiv hat nicht gegriffen.“ Man wisse jetzt, wo man stehe. „Wir müssen die Partie als weiteres Testspiel abhaken. Mund abputzen - weiter geht´s. In 14 Tagen haben wir den nächsten Gegner. Bis dahin müssen wir Defizite aufarbeiten und eine bessere Einstellung finden.“
„Tiefenentspannt“ war dagegen Werner Hampe. „Wir wissen jetzt, woran es lag und woran wir arbeiten müssen“, erläutert der Pressesprecher, der am Eingang darauf mit achtete, dass alle Fans die 3-G-Regel einhielten.
Hünfelds Alexander Schott hatte sich die Rückkehr an alte Wirkungsstätte anders vorgestellt. „Mit einem so hohen Sieg hatte ich nie gerechnet“, sagt er. „Wir wollten zwar frühzeitig alles klar machen. Jeder weiß, wie es in der Geistalhalle in der zweiten Halbzeit zugeht, wenn der Spielverlauf eng ist“, sagt er. „Aber dass es so läuft, daran hätte ich nicht im Entferntesten gedacht.“ Hünfelds Sieg kam ohne den besten Mann zustande. Teammanager Kevin Houston, der einst vom TVH und Eitra/Oberhaun nach Hünfeld kam, hatte im Vorfeld keine Prognose parat. „Nach so einer langen Pause ist das schon echt schwer.“
Für den Verantwortlichen war Yannik Voß der entscheidende Spieler. Der Torwart habe den Hersfeldern „den Zahn gezogen“. Überdies musste Rückraumspieler Felix Kircher mit einer Kopf-Platzwunde ausgewechselt werden. Aber als Titelfavorit sieht Houston den HSV wegen dieses einen Sieges noch lange nicht: „Da werden andere Vereine ebenfalls ein Wörtchen mitreden, zum Beispiel Körle/Guxhagen. Die haben mit Spielern wie Gisbrecht, Bachmann oder Schade eine gute Truppe beisammen.“ Körle/Guxhagen ist der nächste Gegner der Hersfelder.
Aus dem TVH-Team konnten noch zwei Spieler an diesem Wochenende positive sportliche Ergebnisse verbuchen. Jonas Rübenstahl, siebenfacher Torschütze gegen Hünfeld, schoss beim 2:0-Erfolg der Fußballer des A-Ligisten Schenklengsfeld/Rotensee/Wippershain das 1:0. Nach einem abgewehrten Kopfball setzte er nach und vollendete Sein Coach Martin Stein findet seine Einstellung bewundernswert: „Er ist bei uns immer einer für die erste Elf.“
Auch Lukas Berger konnte sich im Fußball-Kreisoberligaspitzenspiel zwischen Hohe Luft und Dittlofrod/Körnbach als Torschütze auszeichnen. Samstag fünf, Sonntag eins - Berger schoss das 1:0 (Endstand 2:0), war nach einem Freistoß im richtigen Moment zur Stelle. Hohe Luft zieht als souveräner Spitzenreiter in die Playoff-Runde im kommenden Frühjahr ein. Beim FSV keimen jetzt Meisterhoffnungen.

Von Hartmut Wenzel

Bericht aus der Hersfelder Zeitung vom 02.11.21

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