Saison 2021/2022

TV Hersfeld trotzt den Personalsorgen

(06.12.2021) Nach dem Sieg gegen den TSV Wollrode am Samstagabend herrscht bei Handball-Landesligist TV Hersfeld nicht nur eitel Sonnenschein. Das Team ist nach wie vor von Personalsorgen geplagt.
Bad Hersfeld –Ein Sieg, zwei Punkte – mehr aber auch nicht. Wenn man nach dem 27:24 gegen den TSV Wollrode am Samstagabend mit Christian Weiß sprach, hörte man vieles, aber eines nicht: Überschwänglichkeit oder großen Jubel ließ der TVH-Trainer auch nach dem ersten Saisonerfolg vermissen. Zu hundert Prozent zufrieden war er auch diesmal nicht. „Es war mehr Kampf und Krampf als ein schönes Spiel“, sagte er nach der Partie. Über den Kampf habe man jedoch hineingefunden und sich den Sieg am Ende auch verdient. In der Tat hatten die Hersfelder gute Phasen, in denen sie sich vor allem auf ihre starke Abwehr stützen konnten. Doch nicht nur in den Schlussminuten der ersten Hälfte schlichen sich auch immer wieder Fehler in ihr Spiel.
Ein Grund dafür, dass sich die Mannschaft derzeit schwertut, ist die personelle Lage im Hersfelder Team. Schon seit Wochen klagt Weiß über Kranke und Verletzte – eine klare Besserung ist auch aktuell nicht in Sicht. Nach der Verletzung von Marc Förtsch (zog sich im Training einen Muskelbündelriss zu) und seinem damit verbundenen längeren Ausfall mussten die Hersfelder am Samstagabend in der zweiten Halbzeit nun auch noch auf Jonas Rübenstahl und Jonathan Kromm verzichten. Beide hatten sich im ersten Abschnitt verletzt – bei Kromm (Schlag auf die Schläfe) ist Weiß für die kommenden Tage zuversichtlich, bei Rübenstahl bliebe es abzuwarten, meint der Coach.
Reaktivieren konnte er dagegen am Wochenende Routinier Marco Kemmerzell – allerdings (vorerst) nur für dieses eine Spiel: „Gott sei Dank hatten wir im Mittelblock Marcos Hilfe, wo er auch wirklich sehr gut gearbeitet hat“, sagt Weiß und auch über David Schikarskis Einsatz, der am Samstag nach dem Spiel mit der zweiten Mannschaft zusätzlich die erste Mannschaft unterstützte, ist der Trainer froh. Positiv im Zusammenhang mit seinem Personal ist in seinen Augen auch die Flexibilität zu sehen. „Wir können uns glücklich schätzen, dass wir im Positionsaufbau so flexibel sind und viele Spieler auf verschiedenen Positionen spielen können“, erklärt er. Dass dadurch am Samstag einige Jungs nahezu die gesamte Spielzeit durchspielen mussten, sei natürlich in puncto Kräfteverschleiß eher ein Problem.
Für die kommende Woche hofft Weiß nun wie immer darauf, dass ein wenig Entspannung eintritt. „Ich brauche einfach meine Spieler im Training“, sagt er. „Wenn wir komplett sind, geht auch im nächsten Spiel in Wanfried etwas, wenn nicht, hängen die Trauben da natürlich extrem hoch.“

Von Kristina Marth

 

 

TVH kämpft und verliert knapp

Die Handballer des TV Hersfeld haben auch das zweite Spiel in der Landesliga verloren. Allerdings war beim 23:27 (12:16) gegen Körle/Guxhagen eine deutliche Leistungssteigerung spürbar.
Bad Hersfeld – Es war ein Auftritt der Lullusstädter, der Mut macht. Nicht nur, weil die Niederlage sich mit vier Toren Differenz in Grenzen hielt. Sondern auch deswegen, weil die Hersfelder in Hälfte zwei drauf und dran waren, der Partie eine Wende zu geben.
Überdies: Auch die rund 200 Zuschauer in der Geistalhalle spürten den neuen Kampfgeist, den die Truppe, die vor vierzehn Tagen von Hünfeld noch so abgewatscht worden war, von Beginn an versprühten. Sie klatschten in Hälfte zwei rhythmisch Beifall, als der TVH zur Aufholjagd blies, die allerdings nicht belohnt wurde.

Christian Weiß kam trotz Niederlage nicht um ein Lob für sein Team umhin. „Ich kann der Mannschaft vom kämpferischen Standpunkt aus keinen Vorwurf machen. Sie hat einen starken Auftritt mit dem Herz in der Hand geliefert“, stellte der Hersfelder Trainer fest. Nichtsdestotrotz müsse man zum derzeitigen Zeitpunkt noch mit ein paar Abschlussschwächen leben. „Die haben uns in Hälfte zwei um eine erfolgreiche Aufholjagd gebracht.“
So scheiterte zum Beispiel Lukas Berger, mit sechs Toren einer der besten Hersfelder Werfer, als die Gastgeber wieder auf drei Tore heran waren (20:23) – Stürmerfoul. Dasselbe Missgeschick passierte auch anderen Teamkollegen.

Doch der Reihe nach. Die Gastgeber mussten ohne die beiden erkrankten Andreas Krause und Tobias Kretz im Tor auskommen.. Für Andy Krause sprang Berger auf Halblinks ein, der gleich in der ersten Minute zum 1:0 traf. Im Hersfelder Tor stand mit Marius Wasem ein Spieler, der sich ein- ums andere Mal auszeichnen konnte. Stark auch: Marc Förtsch und Jonathan Kromm. Die beiden Kreisläufer waren wichtiger Bestandteil des taktischen Hersfelder Konzepts, das die defensive 6:0-Deckung des Gegners durchbrechen sollte.
Das gelang anfangs. Bis zum 8:7 hatten die Hersfelder die Nase vorn, dann übernahm Körle das Ruder. Und baute bis zur Pause den knappen Vorsprung auf vier Tore aus, obwohl sich Hersfeld nach Kräften wehrte.
In Hälfte zwei bliesen die Gastgeber, die über Kampf zu alter Stärke zurückfinden wollten, zur Aufholjagd. Niklas Kürten parierte einen Siebenmeter und kurz darauf einen Wurf on Tim Ploch. Doch Körles Zitterphase war nur von kurzer Dauer. Unter dem Jubel des mitgereisten Anhangs, der die Geistalhalle fast in eine Heimspielstätte verwandelt hätte, zogen dee Gäste auf 27:20 davon (57.) - die Entscheidung war gefallen, obwohl Hersfeld noch einmal heran kam.

TV Hersfeld: Wasem/Kürten – B. Krause (2), Rübenstahl (1), Förtsch (5/1), Holzapfel, Remenski (2), Koch, Petersen (2/1), Becker, Wiegel (2), Thole (1), Kromm (2), Berger (6)

HSG Körle/Guxhagen: Wicke/Imke - C. Reinbold (2), Linz (1), Rulff (3), Schlüter, S. Wicke, Bachmann, Ploch (3), Lanatowitz (1), Taube, Gisbrecht (4), Griesel (9), Schröder (4)

SR: Bechthold/Lambmann, Z: 200, Zeitstrafen: 16 - 8

Von Hartmut Wenzel

 

 

TVH kommt auf keinen grünen Zweig

Herbe Pleite im Derby zum Saisonauftakt: Handball-Landesligist TV Hersfeld unterlag dem Hünfelder SV am Samstag mit 19:32. Bereits zur Pause lagen die Turner mit 7:16 im Rückstand.
Bad Hersfeld – Die Messe in diesem Duell war schnell gelsen. Vor rund 230 Zuschauern in der Bad Hersfelder Geistalhalle – maximal waren 250 zugelassen – versiebten die Hersfelder in der ersten Hälfte   schon so viele Chancen völlig frei, dass der Gast kaum Mühe hatte und nach einer Viertelstunde durch schnelle Konter mit 8:2 in Front lag.
Bis zur Pause wurde der Vorsprung auf neun Tore (7:16) ausgebaut. Die Entscheidung war da bereits gefallen, von einem Angriff war da kaum etwas zu sehen. Gleich zu Beginn war es Andreas Krause, der am stärksten Hünfelder, Yannik Voß, scheiterte. Hersfelds Rückraumschütze, der vor der großen Coronapause in jedem Spiel für fast zehn Tore gut war, enttäuschte genauso wie die anderen Stammkräfte beim TVH wie Philipp Koch, Mark Petersen oder Hristijan Remenski.
Bis auf einen Treffer in der ersten Halbzeit per Siebenmeter gelang ihm rein gar nichts. Bei zwei weiteren Strafwürfen des Rückraumschützen war Yannik Voß der Sieger. Aber Krause war nicht der einzige, der an dem Hünfelder Keeper scheiterte. An Voß bissen sich auch seine Mitspieler die Zähne aus. Ein- ums andere mal scheiterten sie an ihm.
Die Tempogegenstöße dagegen saßen – Hünfeld brauchte sich noch nicht einmal richtig anzustrengen. Sie degradierten bei ihren ersten und zweiten Wellen bei Kontern die Hersfelder Abwehr zu Slalomstangen. Insbesondere die beiden stärksten Torschützen, Lennert Sitzmann und Alexander Schott, trafen wie sie wollten. Die beiden waren jeweils neunmal erfolgeich. Hersfelds Niklas Kürten machte keiner einen Vorwurf, das Nachwuchstalent zwischen den Pfosten hielt, was zu halten war. Christian Weiß war zum Schluss genauso bedient, wie alle anderen Fans in der Halle auch. „Wir haben heute einen fürchterlich gebrauchten Tag erwischt“, fasste der Trainer die schwache Leistung seiner Mannschaft zusammen. „Da gibt es nichts zu beschönigen.“ Bis auf wenige Ausnahmen hinkten alle ihrer Normalform weit hinterher. Eine Ausnahme war beispielsweise Jonas Rübenstahl, der aus dem Rückraum sporadisch für gute Einzelaktionen sorgte und insgesamt sieben Tore warf. Auch der fünffache Torschütze Lukas Berger oder Julian Thole auf Linksaußen konnten für das ein oder andere Ausrufezeichen sorgen, ohne das dies aber Auswirkungen auf den Spielverlauf gehabt hätte. Auch in Hälfte zwei konnten die Gastgeber den Rückstand nicht verkürzen. Die Hünfelder konnten es sich schlussendlich sogar leisten, einen ihrer stärksten Akteure, Felix Kircher, in der zweiten Hälfte auf der Bank zu lassen. Der Rückraumspieler zog sich bei einem Zusammenprall mit Andy Krause eine Platzwunde am Kopf zu.

TV Hersfeld: Kürten/Wasem - B. Krause 1, Rübenstahl 7, Förtsch 1, Remenski 1, Koch, Petersen, Becker, Wiegel 1, A. Krause 1/1, Thole 2/1, Kromm, Berger 5

Hünfelder SV: Voß/Krätzig - Sitzmann 9, Sauer 4/2, F. Rehberg 1, Bachus 1, Schott 9, Gute 4, Aha, Kircher 3, Möller1

SR: Niemann/Schetzkens, Z: 230, Zeitstrafen: 10/4

Stimmen zum Handball-Derby Hünfeld - Hersfeld

TV Hersfeld unterliegt Hünfeld mit 19:3

Die Handballer des TV Hersfeld haben 14 Tage Pause bis zum nächsten Landesligaspiel. Am 13. November kommt Körle/Guxhagen in die Geistalhalle. Reicht die Zeit, um Defizite aufzuarbeiten?
Bad Hersfeld - Christian Weiß nahm nach dem Abpfiff des Derbys gegen den Hünfelder SV (19:32) kein Blatt vor den Mund. „Dass wir heute einen schweren Gegner hatten, war uns allen klar. Wir sind auch als Außenseiter in die Partie gegangen“, sagte der Coach. Dann macht er eine kurze Pause, um tief Luft zu holen.
„Nichtsdestotrotz darf man mit so einer Einstellung nicht in die Partie gehen. Die Mannschaft war nicht in der Lage, die einfachsten Sachen umzusetzen“, übte er deutlich Kritik. Und so sei die Niederlage völlig verdient „Sogar in der Höhe“, fügte er an. Sein Team sei nicht in der Lage gewesen, in die Spur zu finden. „Das mannschaftliche Kollektiv hat nicht gegriffen.“ Man wisse jetzt, wo man stehe. „Wir müssen die Partie als weiteres Testspiel abhaken. Mund abputzen - weiter geht´s. In 14 Tagen haben wir den nächsten Gegner. Bis dahin müssen wir Defizite aufarbeiten und eine bessere Einstellung finden.“
„Tiefenentspannt“ war dagegen Werner Hampe. „Wir wissen jetzt, woran es lag und woran wir arbeiten müssen“, erläutert der Pressesprecher, der am Eingang darauf mit achtete, dass alle Fans die 3-G-Regel einhielten.
Hünfelds Alexander Schott hatte sich die Rückkehr an alte Wirkungsstätte anders vorgestellt. „Mit einem so hohen Sieg hatte ich nie gerechnet“, sagt er. „Wir wollten zwar frühzeitig alles klar machen. Jeder weiß, wie es in der Geistalhalle in der zweiten Halbzeit zugeht, wenn der Spielverlauf eng ist“, sagt er. „Aber dass es so läuft, daran hätte ich nicht im Entferntesten gedacht.“ Hünfelds Sieg kam ohne den besten Mann zustande. Teammanager Kevin Houston, der einst vom TVH und Eitra/Oberhaun nach Hünfeld kam, hatte im Vorfeld keine Prognose parat. „Nach so einer langen Pause ist das schon echt schwer.“
Für den Verantwortlichen war Yannik Voß der entscheidende Spieler. Der Torwart habe den Hersfeldern „den Zahn gezogen“. Überdies musste Rückraumspieler Felix Kircher mit einer Kopf-Platzwunde ausgewechselt werden. Aber als Titelfavorit sieht Houston den HSV wegen dieses einen Sieges noch lange nicht: „Da werden andere Vereine ebenfalls ein Wörtchen mitreden, zum Beispiel Körle/Guxhagen. Die haben mit Spielern wie Gisbrecht, Bachmann oder Schade eine gute Truppe beisammen.“ Körle/Guxhagen ist der nächste Gegner der Hersfelder.
Aus dem TVH-Team konnten noch zwei Spieler an diesem Wochenende positive sportliche Ergebnisse verbuchen. Jonas Rübenstahl, siebenfacher Torschütze gegen Hünfeld, schoss beim 2:0-Erfolg der Fußballer des A-Ligisten Schenklengsfeld/Rotensee/Wippershain das 1:0. Nach einem abgewehrten Kopfball setzte er nach und vollendete Sein Coach Martin Stein findet seine Einstellung bewundernswert: „Er ist bei uns immer einer für die erste Elf.“
Auch Lukas Berger konnte sich im Fußball-Kreisoberligaspitzenspiel zwischen Hohe Luft und Dittlofrod/Körnbach als Torschütze auszeichnen. Samstag fünf, Sonntag eins - Berger schoss das 1:0 (Endstand 2:0), war nach einem Freistoß im richtigen Moment zur Stelle. Hohe Luft zieht als souveräner Spitzenreiter in die Playoff-Runde im kommenden Frühjahr ein. Beim FSV keimen jetzt Meisterhoffnungen.

Von Hartmut Wenzel

Bericht aus der Hersfelder Zeitung vom 02.11.21

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